14“ Hypergraph

Kennzahlen des Optischen Systems

P. Keller, modifizierter Cassegrain mit Primär- und Sekundärfokus Option f/3.6 und f/9.
Öffnung 348mm, f/9 Brennweite 3007

Das Hypergraph Design basiert auf einem Cassegrain System, in dem zusätzlich ein zweilinsiges Korrekturelement in der HS Ebene verwendet wird, um ein großes, geebnetes und komafreies Gesichtsfeld zu erreichen. Im Fall des Hypergraphen hat man sich am Mittelformat 6 cm × 7 cm orientiert, das bei beiden Fokuslagen gut korrigiert ausgeleuchtet wird. Die nachfolgende Skizze enthält noch nicht den Primärfokuszylinder, sondern beschreibt nur die Größenverhältnisse im f/9 Betrieb.

Hypergraph Aufbau

Durch den zweilinsigen Korrektor im Strahlengang verändert sich das zugrunde liegende Cassegrain System. Die Brennweite verkürzt sich auf 3007 mm und die Fokuslage (bf len.) vergrößert sich. Der Hauptspiegel besitzt eine Brennweite von 1021 mm und wiegt mit seinem Durchmesser von 348 mm und seiner Dicke von 50mm etwa 12kg.

dia.f.l.fmir.dist.bf len.
hypergraph34830078,64655,4352
cassegrain34831559,06637,5334

Das System wurde bei LOMO gefertigt und als Cassegrain (HS+FS) geprüft. Die Interferogramme dieser Tests habe ich für eine FringeXP Auswertung benutzt. Die LOMO–eigenen Messwerte beschreiben einen Strehlwert von 96.6%. Bei der Auswertung der russichen „System Passports“ möchte ich mich bei Prof. W. Marschall für die Übersetzung bedanken.

Die Daten des Optiksets des Hypergraphen beinhalten auch Interferogramme beider Foki. Basierend auch diesen Interferogrammen habe ich mittels FringeXP die Kennzahlen der Optik errechnet.

Hypergraph FringeXP Report2
Sekundärfokus Interferogramm
Hypergraph FringeXP Report2
Oberflächen-Modell der Optik

Hauptspiegelzelle

Um den schweren Hauptspiegel justierstabil zu lagern, wird eine mehrteilige HS-Zelle eingesetzt. Zentrale Komponente bildet ein 4″ Zylinder, der den Korrektor aufnimmt und der mittels Konterringen den Hauptspiegel auf der Spiegelplatte fixiert. Diese Spiegelplatte wird dann mit drei Zug/Druck-Justageschrauben auf der Basisplatte montiert, die die verbindung zum CFK Tubus herstellt. In den letzten Jahren habe ich begonnen, diese HS Zelle zu überarbeiten und die Komponenten zu modifizieren. Die Überarbeitungen erbrachten eine kräftefrei Lagerung der Optik und eine bauliche Trennung des zentralen Zylinders vom Okularauszug. Damit lässt sich auch eine schwere CCD Kamera wie die STL-11000 + AO-L sicher befestigen und elektronisch fokussieren.

Der Spiegel ist entfernt und man blickt auf die Spiegelplatte, ebenso wurde die drei Dreiecke entnommen auf denen der HS ruht. Die drei Ventilatoren werden mit 12V gespeist und sorgen für eine schnelle Auskühlung des Spiegels.

Der Okularauszug läuft in drei Linearlagern und wird über eine Spindel bewegt. An dieser Spindel ist über Zähnräder ein Robofocus Schrittmotor montiert. Der freiliegende HS Aufbau wird durch eine Kappe geschützt. In dieser Kappe befindet sich eine regelbare 10Watt Heizleitung die sicherstellt, dass die Temperatur des Spiegels immer über dem Taupunkt liegt.

Neubau des Fangsspiegelhalters

Um die Obstruktion von 45% zu verringern, wird der Primärfokuszylinder durch einen schlankeren Zylinder ersetzt, der bei f/8.9 den Fangspiegel trägt.
Dadurch erreicht man eine Verbesserung auf 41% Obstruktion.

Mit dieser Modifikation verringert man auch das Gewicht, das die FS Spinne trägt um etwa 400g. Der Schwerpunkt verlagert sich dadurch in Richtung der HS Zelle und reduziert die Windanfälligkeit. Die nachfolgende Aufnahme zeigt den erstellten Fangspiegelhalter, auf den das Halterzwischenstück geschraubt wird. Dieses Zwischenstück trägt dann den eigentlichen Fangspiegel und besitzt zur Justage drei Paare von Zug/Druckschrauben-Bohrungen. Um die Dimensionen etwas zu veranschaulichen sei der Durchmesser des Fangspiegelhalters mit 140mm genannt.


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