NGC 2274 | Gemini
Bei der Untersuchung von Galaxien tauchen immer wieder Begriffe wie „ungestörte Morphologie“ oder „typischer Gasanteil“ auf, so dass man sich fragt, was denn eine normale Galaxie von einer anormalen Galaxie unterscheidet. D.Bettoni et al. (2003, AA405) sind dieser Frage nachgegangen und haben einen Katalog von 1916 Galaxien zusammengestellt, der diese Normalität beschreiben soll. Dabei wurden alle Arten von wechselwirkenden Galaxien, offensichtlich gestörte Morphologien und Galaxien mit einer pekuliären Dynamik aussortiert. Dann wurden verfügbare Daten aus anderen Katalogen wie die Röntgenleuchtkraft, Massenangaben für warmen Staub, atomares und molekulares Gas in normalisierter Form hinzugenommen, um die Variation des Gasanteiles entlang der Hubble Sequenz zu untersuchen.
Wichtigste Parameter waren die Leuchtkraft im blauen Spektralbereich Lb und das Quadrat der linearen Durchmessers Dsq, für das gesamte Sample ergab sich für der Mittelwert log(Lb)/Dsq = -0.013 / t. Dabei stellt t den Typenkode dar, der bei Es negativ ist (-5..-3), bei S0 bei 0 liegt, und der dann über Sa, Sab, Sb, Sbc mit 1, 2, 3, 4.. anwächst. Es ergibt sich eine Zunahme des warmen Staubanteils von den frühen zu den späten Typen über einen Faktor 2, den kompletten „Katalog der Normalität“ gibt es unter .
Die Galaxie NGC 2274 ist auch eine „normale“ Galaxie in diesem Katalog, Sie ist ein E1-Typ mit 1.5′ Durchmesser und liegt in 70Mpc Entfernung. Nur 40kpc nördlich findet man die pekuliäre Galaxie NGC 2275. In der Umgebung dieses Paares findet man westlich mit UGC3537 einen SBcd Typ mit Ringansatz und etwa 0.8′ Durchmesser. Als „Gegengewicht“ findet sich UGC3544 auf der östlichen Seite, dieser Scd-Typ wird als nur 0.2′ dünne Spindel beobachtet, und liegt im Gegensatz zu den drei anderen gleich weit entfernten Galaxien in einer Distanz von 100Mpc.
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