NGC 3227 | Arp 94 | Leo
Die Aufnahme zeigt das wechselwirkende Galaxienpaar NGC 3227 und NGC 3226, das auch als Arp 94 klassifiziert ist. Ich möchte gerne auf die wenig auffällige elliptische Zwerggalaxie NGC 3226 hinweisen, die vom Röntgensatelliten XMM-Newton beobachtet wurde und über die P.Gondoin et al. 2004 berichteten (NNRAS). Im niederenergetischen Spektralbereich zeigt die Kernemission ein typisches Powerlaw Kontinuum (Koeffizient 1.96), das weitgehend durch die Absorption durch neutrales Gas mit einer Überdeckung von 85% erklärt werden kann. Eine bessere Modellierung der Energiespektrums erreicht man durch ein Bremsstrahlungsmodell im Zusammenhang mit der Röntgenemission einer advektions-dominierten Akkretion (Der Gasstrom hat eine hohe Temperartur und eine geringe Dichte, d.h. die Kühlung durch Abstrahlung ist wenig effizient, Narayan u. Yi (1994)). Da man außerdem keine zeitliche Variabilität der Röntgenstrahlung beobachtet, liegt der Schluß nahe, dass die Emissionsregion in weiterer Entfernung vom Kern, im Bereich der konvektions-dominierten Akkretion liegt.
Mit den abgeleiten Modellgrößen, u.a. einer Zentralmasse von 1.7-50*10^7 Sonnenmassen, kann man schließen, dass sich NGC 3226 in einem sub-Eddington Zustand befindet, der auf eine „ineffiziente“ Akkretion und einen langsamen Akkretionsfluß hinweist.
Diese hier benutzten Begriffe der Akkretionsphysik sind für die Beschreibung der Mechanismen für das gravitativ induzierte Aufsammeln von Materie wichtig. Die Gravitationsenergie, die bei der Akkretion frei wird, kann von der Quelle über den gesamte Spektralbereich wieder abgestrahlt werden. Die als Grenzgröße dienende Eddington Leuchtkraft gewichtet die Strahlunsleistung und Akkretionsstärke, definiert ist sie durch das Gleichgewicht von nach außem gerichteten Strahlungsdruck und gegenläufigem Gravitationsdruck eines Volumenelementes. Bei einer Röntgenquelle überhalb des Eddington Limits dominiert der Strahlungsdruck, der mitunter sogar die Akkretion stoppen kann. Im Vergleich dazu strahlt eine sub-Eddington Quelle weniger stark, allerdings muß man bei den Modellbetrachtungen auch immer die Geometrie, insbesondere auch das Auftreten von Jets, mit berücksichtigen.
3
Schreibe einen Kommentar