NGC 6814 | Aquila
Die SAB-Galaxie NGC 6814 war vor einigen Jahren der Gegenstand einer rätselhalften astronomischen Beobachtung. Die Galaxie im Adler war als Seyfert-Galaxie bekannt und wurde bereits in den 80er Jahren, wie auch andere aktive Galaxien, von Röntgenteleskopen beobachtet. Rätselhaft war bei diesem Objekt, dass man in den wenige Stunden kurzen Beobachtungsslots aufeinanderfolgende Ausbrüche im Röntgenbereich beobachtete, deren Regelmäßigkeit auf eine Periodizität hindeutete. Die Schwierigkeit bestand nun darin, eine Modellvorstellung über einen periodischen Mechanismus im Zentrum der Galaxie zu entwickeln. So wurden u.a. untersucht, ob ein die Akkretionsschreibe regelmäßig durchstoßende Stern oder Sternhaufen die regelmäßigen Röntenpulse erzeugen könnte. Wie sich zeigte, hätte der relativistische Effekt der Lense-Thierring Präzession eine solche Bahn schnell in die Hauptebene gezwungen.
Eine Auflösung brachte die Beobachtung von NGC 6814 durch den Röntgensatelliten ROSAT. Einem Team von Wissenschaftlern der Universität Tübingen ist es damals gelungen nachzuweisen, dass die regelmäßigen Röntgenpulse nicht auf die Galaxie, sondern auf einen sehr dicht benachbarten Röntgendoppelstern zurückzuführen sind. Bei früheren Satelliten war die Bildauflösung zu gering, um die Quellen zu differenzieren, auch gabe es bei der ROSAT Beobachtung zu Anfang Probleme, weil die neue Quelle von einer Strebe des Detektorgitters bedeckt wurde. Dieser bis dato unbekannte Röntgendoppelstern, ein Polar, besteht aus einem Weißen Zwerg als kompakten Komponente und einem Hauptreihenstern, von dem Materie überfließt und sich vor dem Auftreffen in der Polregion im starken Magnetfeld des WDs starkt erhitzt und Röntgenlicht emittiert, das durch die Bahnbewegung moduliert wird (M.König, S.Friedrich, R.Staubert, J.Timmer 1997, AA).
Was die Arbeit ebenfalls erschwerte ist der Umstand, das Aktive Galaxien kein konstantes Röntenlicht emittieren, sondern, dass erratische Helligkeitsschwankungen im Bereich von Minuten, über Tage bis zu Jahresskalen beobachtet werden können. Dabei sind ist die Häufigkeitsverteilung der beobachteten Zeitskalen im Röntgenlicht mit dem Energiespektrum im Röntgenbereich korreliert. Es zeigt sich, dass die Variabilität der harten Röntgenquellen durch kürzere Zeitskalen bestimmt sind.
Schreibe einen Kommentar