Ende November war nach einer längeren Schlechtwetterphase endlich besseres Wetter angekündigt. Und wie es so ist, muss man dann auch in seiner Motiv-Plan-Liste weiter vorangehen. Ich hatte NGC7817 noch dort stehen, und startete am frühen Abend mit dieser Sbc-Galaxie im Pegasus. Jedoch stellt ich dann fest, dass diese schon kulminierte und ich daher beschloss zu NGC1275 zu schwenken, da mein Westhimmel vom Rheintal beleuchtet wird.
Somit kamen für NGC7817 nur 3 * 15min Belichtungszeit zusammen. Dazu noch die Rest-Dämmerung und Hochnebel. Das Ergebnis ist ein recht verrauschtes Spektrum. Auch weil die Galaxie mit 13 mag eine geringe Flächenhelligkeit besitzt und ihr Kern recht klein und wenig leuchtstark ist.
Das obige Spektrum ist normiert, d.h. ich habe die Trendlinie bestimmt und dann das Spektrum durch diesen Trend dividiert. Das Ergebnis ist ein normierter Verlauf, mit einem Kontinuum bei etwa 1 ADU.
Im roten Bereich erkennt man, wenn auch schwach, die Ha-Emissionslinie. Und rechts und links von ihr, die [NII]-Linien. Ohne die Ha würde man bei diesen aber eher auch Rauschen schließen.
Mit diesen Linien lässt sich die Rotverschiebung von NGC7817 recht gut bestimmen.
Der Mittelwert ergibt sich zu 2146 km/s, der Fehler liegt bei 38 km/s. Dies weicht recht deutlich vom Literaturwert ab, der 2310 km/s beträgt.
Diese 7% Abweichung würde ich nicht als Messfehler ansehen, denn dieser Fehler liegt bei etwa der Hälfte. Die andere Fehlerhälfte geht darauf zurück, dass ich die Kalibration erst am Ende der Beachachtung, also Stunden später vorgenommen habe. Als ich NGC7817 spektrometrierte, war das Instrumentarium noch an Abkühlen. Daher passte die Kalibration nicht exakt. Dazu kommt noch der Motivwechsel NGC7817 > NGC1275, wobei mechanisch sich hier nicht viel „im Spektrographen“ verändern dürfte.
Als Lerneffekt nehme ich mit, die Beobachtungabende am besten mit einer Kalibration zu starten – und zu beenden. Damit habe ich dann zwei Kalibrationen, die die Messungen „einrahmen“.
Noch abschließend ein Blick auf die Emissionslinien: Diese sind sehr schmal, so man diese mit den breiten Linien der Sy-1.5-Galaxie NGC7469 vergleicht. Das Gas, das hier leuchtet entstammt also der „narrow-line-region“. Die Geschwindigkeiten dieser Wolken liegt bei nur etwa +/- 200 km/s. Bei höheren Geschwindigkeiten wären die Linien breiter und ließen sich nicht mehr deutlich im Profilverlauf voneinander trennen.
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